„Emergency Library“ (2003) – [ger]
Ich habe 37 Buecher ausgewaehlt, die fuer mich wichtig sind. Jedes der Buecher ist notwendig fuer mich. Jedes der Buecher zaehlt. Alle Buecher sind gleich wichtig. Wichtig heisst nicht bedeutsam. Kein Buch ist nicht „bedeutsam“ oder „bedeutungsvoll“. Auch „schlechte Buecher“ sind bedeutungsvoll. Es geht nicht um Bedeutung. Es geht nie um Bedeutung! Es geht darum, dass die von mir gewaehlten Buecher unverzichtbar sind. Es sind Buecher, die einen eigenen Sinn jenseits der Bedeutung behaupten. Es sind Sinnbehauptungen. Wichtig ist, dass sie Behauptungen sind, dass sie insistieren. Um mich gegenueber ihrer Insistenz zu engagieren und zu verpflichten, wollte ich die Buecher sehr gross machen. Durch die Vergroesserung bekommen sie etwas Objekthaftes. Es ging darum die von mir gewaehlten Buecher gegen ihren blossen „Inhalt“ aufzurichten. Sie gegen ihren Inhalt zu verteidigen. Nicht um sie von ihrem Inhalt zu entfernen. Sondern um zu zeigen, dass die Sinnbehauptung, die sie darstellen, alles nur Inhaltliche hinter sich laesst. Dass diese Buecher ihren eigenen Inhalt verraten, indem sie auf etwas anderem als auf ihrem Inhalt insistieren. Ich liebe diese Buecher nicht wegen ihres Inhalts. Ich liebe sie als Widerstaende, als absolute Forderungen. Weil sie Forderungen und Ueberforderungen sind.
Auswahl: siehe Liste.
Massstab: Die Buecher sind ungefaehr massstabsgetreu vergroessert.
Materialien: Farb-Fotokopie, Adhésir-Kleber, Karton
T.H., 2003